Du willst erfolgreich verhandeln und endlich das Gehalt bekommen, das dir wirklich zusteht? Dabei gibt es zwei weit verbreitete Hürden, die du ab jetzt easy nehmen kannst.
Letzten August war es so weit. Ich habe mich getraut und bin gesprungen. Aus 4000 Meter Höhe, den Lärm des Flugzeugs in meinen Ohren, viel Adrenalin im Blut und ein breites Grinsen im Gesicht. Es folgte mehr als eine Minute im freien Fall, die sich grenzenlos und frei anfühlte und nur vom Öffnen des Fallschirms gebremst wurde.
Einige Kunststücke des Tandemlehrers und eine glorreiche Landung später dämmerte mir, dass ich einen weiteren Punkt von meiner Bucket-List streichen kann. Und nicht nur das – ich hatte eine ziemlich große innere Hürde überwunden.
Aber nicht nur ein Fallschirmsprung kann es in sich haben.
Auch bei einer Gehaltsverhandlung lauern oft Hürden, die es zu bezwingen gilt, um endlich das Gehalt zu bekommen, das einem wirklich zusteht.
Hürde Nr. 1: „Eine Gehaltsverhandlung ist mir unangenehm und birgt ein Risiko“
Oft wird befürchtet, dass die Gehaltsverhandlung in einer Konfrontation mit der/dem Vorgesetzten endet.
Die Angst blöd dazustehen oder den Kürzeren zu ziehen ist riesengroß.
Gedanken wie…
„Ich will nicht unangenehm auffallen und mich lächerlich machen“ oder
„Ich will meinen Vorgesetzten nicht verärgern“
…kreisen dann im Kopf.
Du kennst dieses Gedankenkarussell?
Dann überprüfe dein Mindset. Du kannst dir sicher sein, dass es sich dabei um eine psychische Hürde handelt.
Vielleicht glaubst du schon seit deiner Kindheit, dass man über Geld nicht spricht.
Oder auch, dass du über das froh sein solltest, was du hast, und nicht fordern darfst.
Alles Bullshit.
Denn:
1. Eine Gehaltsverhandlung birgt kein Risiko.
Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass du keine Gehaltserhöhung bekommst. Punkt.
2. Eine Gehaltsverhandlung ist kein Zweikampf.
Wenn du gut verhandelst, kommst du vom Standpunkt der Kooperation.Mach deinem Vorgesetzten klar, was er an dir hat. Zeige auf, was durch dich hervorragend läuft. In welchen Punkten kannst du auch zukünftig eine unentbehrliche Stütze sein?
3. Als wertvolle/r Top-Mitarbeiter*in, wird von dir sogar erwartet, dass du dein Gehalt aktiv verhandelst.
Wem glaubst du, wird mehr zugetraut? Und wem werden zukünftig bessere Chancen eingeräumt?
Einem Mitarbeiter, der hervorragend verhandelt, der weiß was er wert ist, und der einen Top-Job abliefert?
Oder dem Mitarbeiter, der nicht nach mehr Gehalt fragt und das Thema mehr schlecht als recht behandelt.
Die Antwort liegt bei dir…
Hürde Nr. 2: „Ich bin nicht so wortgewandt und keine gute/r Verhandler*in“
Grundsätzlich gilt:
1. Vorbereitung ist alles.
Und Verhandeln ist eine Fähigkeit, die du laufend ausbauen kannst. Du musst kein Profi sein, um gute Ergebnisse zu erzielen. Viel wichtiger ist…
– Klar und standfest zu kommunizieren (hier wären wir wieder beim Thema Mindset 😉) und
– Konkret und strukturiert vorzugehen.
Was hast du bisher erreicht?
Leg eine Leistungsmappe an, in der du deine Erfolge mit konkreten Beispielen, Zahlen und Aufgaben laufend festhältst. Das untermauert deine Gehaltsforderung sowie deine Argumente mit aussagekräftigen Fakten, die überprüfbar sind.
Erinnere dich auch daran, wo es nicht so rund lief. Hab auch dafür Antworten – keine Rechtfertigungen! – parat.
2. Ob du eine Gehaltserhöhung rausschlägst oder nicht, hängt nur zu ca. 20 Prozent davon ab, ob du direkt im Gespräch überzeugst.
Versteh mich nicht falsch – natürlich ist das Gespräch wichtig. Aber ob du erfolgreich bist und dein verdientes Gehaltsplus rausholst, entscheidet sich bereits vorher.
Deine Verhandlung beginnt bereits mit dem ersten Arbeitstag.
Du musst wissen, worin deine Stärken und dein Erfolgsrezept liegen. Wo machst du einen entscheidenden Unterschied und bist unentbehrlich für das Unternehmen?
Wenn du also zukünftig bei Gehaltsverhandlungen punkten möchtest, arbeite an deinem Mindset. Und beachte – Vorbereitung ist alles. Unterstützung von außen kann dabei Gold wert sein. Sammle Argumente und mach dir bewusst, wie du eine erfolgreiche, wertschätzende Kooperation fördern kannst.
Deine Verhandlungsmacht ist größer, als du denkst.