Oder andersherum: Hast du schon einmal einen beruflichen Wunsch abgetan, weil er „unvernünftig“ klang – nur um später festzustellen, dass er doch genau das Richtige für dich gewesen wäre?
👉 Viele Menschen haben verlernt, auf ihre eigene Wahrnehmung zu achten – geschweige denn, ihr zu vertrauen. Doch genau dieses Selbstvertrauen ist essentiell für gute Entscheidungen.
Warum fällt es uns so schwer, auf unsere innere Stimme zu hören?
Von klein auf lernen wir, dass objektive Argumente mehr zählen als unser Gefühl:
✅ „Sei vernünftig!“
✅ „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“
✅ „Man kann nicht immer das machen, was man gerne tut.“
Die Folge? Wir ignorieren oder hinterfragen unsere eigenen Empfindungen. Wenn unser Körper Unwohlsein signalisiert, schieben wir es auf „Stress“. Wenn uns etwas tief im Inneren antreibt, reden wir es klein: „Das ist doch nur eine Phase“ oder „Das kann ich mir nicht leisten“.
Das Ergebnis: Wir bleiben in Situationen, die uns nicht guttun, weil wir unsere eigenen Bedürfnisse nicht mehr ernst nehmen.
Der Konflikt: Unser Körper sendet uns klare Signale – aber unser Kopf sucht nach „vernünftigen“ Erklärungen, warum wir trotzdem bleiben sollten.
Was passiert, wenn wir unsere Wahrnehmung ignorieren?
Studien zeigen, dass unser Körper viel früher als unser bewusster Verstand merkt, ob etwas für uns passt oder nicht. Wer seine eigenen Signale dauerhaft übergeht, erlebt oft:
❌ Chronische Unzufriedenheit – Ein diffuses Gefühl, dass „etwas nicht stimmt“, ohne genau benennen zu können, was.
❌ Energieverlust & Erschöpfung – Denn es kostet Kraft, gegen das eigene Bauchgefühl zu arbeiten.
❌ Selbstzweifel – Weil wir irgendwann gar nicht mehr wissen, ob das eigene Empfinden „richtig“ oder „übertrieben“ ist.
Warum dein Körper ein besserer Kompass ist, als du denkst
Der Neurowissenschaftler Antonio Damasio zeigt, dass unsere Emotionen und körperlichen Empfindungen untrennbar mit unserer Entscheidungsfindung verknüpft sind. Das bedeutet: Gute Entscheidungen entstehen nicht nur im Kopf – sondern auch im Körper.
Damasio beschreibt dies als somatische Marker: Körperliche Reaktionen, die als eine Art inneres Warnsystem fungieren. Ein flaues Gefühl im Magen, ein Engegefühl in der Brust oder plötzliche Erleichterung sind keine zufälligen Emotionen, sondern wertvolle Hinweise darauf, ob etwas zu uns passt oder nicht.
Wie du wieder lernen kannst, deiner Wahrnehmung zu vertrauen
Du kannst aktiv daran arbeiten, dein Vertrauen in deine eigene Wahrnehmung zurückzugewinnen. Diese drei Schritte helfen dir dabei:
1️⃣ Nimm deine Körperreaktionen ernst: Achte bewusst darauf, wie dein Körper auf berufliche Situationen reagiert. Wo fühlst du Spannung? Wo Leichtigkeit? Ein unangenehmes Gefühl ist oft ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmig ist.
2️⃣ Hinterfrage deine „Vernunftgründe“: Sagst du „Ich kann das nicht machen“ – oder hast du gelernt, dass man „so etwas nicht macht“? Oft sind es gesellschaftliche Prägungen, die uns von Entscheidungen abhalten, die eigentlich gut für uns wären.
3️⃣ Gönn dir Stille: Permanente Ablenkung durch Smartphone, Social Media oder Podcasts überdeckt oft, was in dir wirklich vorgeht. Schaffe bewusst Momente der Ruhe, in denen du deine eigene innere Stimme wieder hören kannst.
💡 Kleine Übung für den Alltag:
Schreib dir eine Woche lang täglich auf, in welchen Momenten du ein starkes Gefühl von „Ja, das passt!“ oder „Nein, das fühlt sich nicht richtig an“ hattest – ohne es sofort zu bewerten oder zu hinterfragen.
Du wirst überrascht sein, wie deutlich dein Körper spricht!
Kleiner Reminder
Unsere Wahrnehmung ist ein wertvoller innerer Kompass, den wir oft verlernen zu nutzen.
Je mehr wir auf die Signale unseres Körpers achten und ihnen vertrauen, desto klarer werden unsere Entscheidungen.
Wer sein Bauchgefühl ernst nimmt, gewinnt nicht nur Selbstvertrauen, sondern trifft auch Entscheidungen, die langfristig erfüllender sind.
Wage es, deiner Intuition mehr Raum zu geben – sie kann dich beruflich genau dorthin führen, wo du wirklich hingehörst.
👉 Wann hast du zuletzt gegen dein Bauchgefühl entschieden – und wie ist es ausgegangen? Teile deine Gedanken dazu gerne in den Kommentaren!